Orthopädische Chirurgie und mehr

Unsere Erfahrung erstreckt sich sowohl über den Gelenkersatz - die Kernkompetenz der orthopädischen Chirurgie – als auch über rekonstruktive und gelenkerhaltende Verfahren. Dabei werden wo immer möglich minimal invasive Verfahren angewandt.

Künstliche Gelenke einsetzen und Wechseloperationen des Gelenkersatzes

Implantation von Gelenkprothesen vor allem an Hüfte, Knie und Schulter, sowie Prothesenwechsel mit modernen Operationsmethoden.

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Das Einsetzen von Gelenkprothesen an der Hüfte ist ein schon seit dem letzten Jahrhundert (erstmals 1959 durch Sir John Charnley) etabliertes Verfahren. Seit Jahren beträgt die Anzahl der Hüftprothesen, die jährlich in der Schweiz eingesetzt werden ca. 20’000.


Unsere persönlich bevorzugten Implantate werden vorwiegend ohne Klebstoff (Knochenzement) und mittels minimal invasivem Zugang eingesetzt, was eine der schonendsten Techniken darstellt. Vorteil bei nicht zementierten Hüftprothesen ist, dass sie einmal eingewachsen, praktisch nicht mehr auslockern. Der Materialverschleiss bei den heutigen Gelenkprothesen ist zu vernachlässigen
Der grosse Vorteil der minimal invasiven Technik ist, dass sehr früh mobilisiert und voll belastet werden darf, da die Muskeln nicht beschädigt werden und ihre Funktion rasch wieder aufnehmen. In speziellen Fällen, besonderer Anatomie bei Fehlbildungen oder nach Unfällen sowie den anspruchsvollen und zum Glück seltener gewordenen Wechseloperationen der Hüftprothesen stehen uns jedoch noch viele andere Prothesentypen zur Verfügung, auch zementierte Varianten.


Die Knietotalprothesen haben in den letzten Jahren aufgeholt, die jährlich eingesetzte Anzahl beträgt in der Schweiz inzwischen 18’000, Tendenz steigend. Grund ist, dass es gleich oft, wenn nicht häufiger Abnützung in den Kniegelenken wie in den Hüftgelenken gibt und die Prothesen, Form, Material und die Technik sich in den letzten 15 Jahren deutlich verbesset haben.
Das Wichtigste am Knie ist aber nicht die Form der Prothese – alle sind sich inzwischen ziemlich ähnlich, wie bei der Hüfte auch – sondern die Technik und Philosophie des Implantierens.


Beim Einsetzen von Knieprothesen, egal ob Total- oder Teilprothesen, gehen wir «weichteilorientiert» vor, das heisst, das Gelenk muss so perfekt als möglich in die vorhandene Situation der Bänder, Sehnen und Muskeln implantiert werden, ausserdem muss das Bein am Schluss eine gerade Achse bilden. Zur Planung dienen uns Röntgenbilder in zwei Ebenen mit Massstab, in komplexen Fällen auch CT oder MRI zur 3D-Planung.


- Die Herstellung von persönlichen 3D-Prothesen favorisieren wir nicht, da sich diese rein am (deformierten) Knochen orientieren und die Weichteile zu wenig berücksichtigt werden.
Trotz aller Fortschritte in der Knieprothetik ist diese Operation für den Operateur und den Patienten anspruchsvoller und braucht intensivere Nachbehandlung. Neben den Knietotalprothesen gibt es für jeden der drei Kompartimente (Teile) des Knies, nämlich Innenseite, Aussenseite und Kniescheibe sogenannte Teilprothesen, wenn wirklich nur ein Teil betroffen und das Bein noch einigermassen gerade ist.
- Die Haltbarkeit der Gelenkprothesen wird inzwischen auf mindestens 15-20 Jahre angesetzt, für die Hüftprothesen vermutlich noch deutlich länger.
- Das Risiko, dass es in den ersten zwei Jahren zu einem Problem kommt, weshalb nochmals operiert werden muss, ist statistisch bei 2%.
- Gelenkprothesen-Implantationen sind komplexe, anspruchsvolle Operationen, die auf die individuellen Ansprüche gut abgestimmt und geplant werden.
- Es gibt spezielle Antiallergiker-Prothesen für PatientInnen mit starken Allergien.
- Die heute verwendeten Materialien sind Titan, Aluminium-Zirkonium-Oxid-Keramik, ultrahochvernetztes Polyäthylen mit Zusatz von Vitamin E und Kobalt-Chrom-Molybdän-Legierungen.
- Wenn Sie defekte Zähne haben, lassen Sie diese bitte vor Implantation einer Gelenkprothese sanieren, damit es nicht zu Verschleppung von Bakterien in das frisch operierte Gelenk kommt.


Schultergelenke sind die am dritthäufigsten ersetzten Gelenke. Hier gibt es je nach Alter, Bedürfnis, Knochenqualität und vorhandenen Muskeln und Sehnen verschiedene Lösungen zur individuellen Auswahl. Ziel ist es hierbei, Aktivitäten des täglichen Lebens selbständig und unabhängig verrichten zu können.

Fehlstellungen und Gelenkverschleiss (Arthrose)

Behandlung an Schulter, Ellbogen, Hüfte, Knie, Sprunggelenk und Fuss.

Wenn es schief läuft.

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Die operative Korrektur von Fehlstellungen an den Extremitäten bei Erwachsenen betrifft am häufigsten Kniegelenk und Fuss. Am Knie sind es extreme O-Beine, seltener X-Beine, die beim Auftreten der ersten Überlastungssymptome korrigiert werden sollten, bevor sich eine echte Abnützung (=Arthrose) entwickelt, damit das eigene Gelenk viele Jahre bis Jahrzehnte erhalten werden kann. Am Fuss betrifft dies den Hallux Valgus (siehe unter Fuss). Alle diese Korrektureingriffe müssen vor der Operation genauestens geplant werden, handelt es sich doch oft um dreidimensionale Fehlstellungen. Erst als letzte Rettung hilft am Knie eine Gelenkprothese, womit die Achse ebenfalls korrigiert werden kann.

Korrektur von Erkrankungen, Fehlbelastungen und Verletzungen der Füsse und des Sprunggelenkes

So lange die Füsse tragen

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Der Mensch legt im Alltag im Durchschnitt 4000-5000 Schritte pro Tag zurück, was einer Gehstrecke von 3-4 km entspricht. Auf das Jahr gerechnet sind das immerhin rund 1400 km. Die meisten Menschen nehmen ihre Füsse erst dann richtig wahr, wenn Beschwerden auftreten. Diese können vielfältige Ursachen haben und können sowohl Knochen und Gelenke als auch Sehnen, Bänder und Nerven betreffen. Während bei jüngeren Patienten meist Verletzungen, seltener angeborene Fehlstellungen die Ursache sind, handelt es sich bei älteren Menschen vor allem um Fehlbelastung, Überlastung oder Abnützung. Meist spielen mehrere Faktoren eine Rolle, entsprechend ist eine genaue Analyse der Beschwerden notwendig, um die richtige Therapie einzuleiten. Im Folgenden ein Überblick über unser Behandlungsspektrum:

Fehlstellungen

  • Hallux valgus (Fehlstellung der Grosszehe)
  • Hammerzehen, Krallenzehen
  • Digitus quintus varus (Fehlstellung der Kleinzehe)
  • Knick-Senk-Fuss
  • Metatarsalgie (Überlastung vom Vorfuss)

Verletzungen an Sprunggelenk und Fuss

  • Riss/Entzündung der Achillessehne, chronische Beschwerden der Achillessehne
  • Entzündungen und Risse von Sehnen
  • Bänderrisse
  • Knochenbrüche an Sprunggelenk und Fuss
  • Ermüdungsfrakturen
  • Arthrose
  • Hallux rigidus (Grosszehensteife)
  • Sonstige Arthrosen im Fussbereich

Sonstige Erkrankungen

  • Morton-Neurom (schmerzhafte Nerveneinengung im Bereich der Zehen)
  • Fersensporn (plantare Faszitis)
  • Knochenödeme
  • CRPS (komplexes regionales Schmerzsyndrom, Algodystropie, M. Sudeck)

Sportverletzungen und Unfallfolgen

Behandlung von Sehnen- und Bandverletzungen, von Gelenk- und Knorpelschäden sowie von Knochenbrüchen.

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Unfallbedingte Bänderverletzungen im Sinne von Zerrungen und Teilrissen sind fast immer konservativ zu behandelnde Verletzungen. Am häufigsten betroffen sind hier Knie- und Sprunggelenke aber auch die Finger, selten der Ellbogen. Dagegen werden akute Sehnenrisse vornehmlich operiert. Insbesondere bei jüngeren, sportlichen oder handwerklich tätigen Menschen werden die grossen Sehnen wie z.B. Achillessehne genäht oder refixiert.

An der Schulter handelt es sich fast immer um eine Kombination von Band- und Sehnenverletzungen, manchmal sogar mit kleinen Knochenbrüchen, hier muss gut abgewogen werden, welche Verletzungen operiert werden sollen oder müssen. Genauso gilt dies für das vordere Kreuzband am Knie. Nicht immer ist eine Operation unbedingt notwendig.
Die Stabilität des Gelenkes, das Potential zur Selbstheilung (wie zum Beispiel am Innenband vom Knie oder Aussenband vom Sprunggelenk), das sportliche Niveau, Alter, Beruf und Ansprüche spielen bei der Entscheidung zur Operation eine grosse Rolle.


Knochenbrüche versorgen wir wenn nötig in minimal invasiver Technik, heutzutage oft mit winkelstabilen Implantaten aus Titan. Minimal invasiv bedeutet nicht nur «Knopflochchirurgie» und dass der Schnitt sehr klein ist, sondern dass das Gewebe, sprich Haut, Muskeln und Nerven sowie auch die Durchblutung so gut als möglich geschont werden, was Voraussetzung für eine ungestörte, rasche Heilung ist.


Die Behandlung von Knorpelschäden ist ein Spezialgebiet. Bei kleinen, begrenzten Schäden gibt es verschiedene Ersatztechniken, nicht jedoch bei grossflächigem Knorpelverlust.
Bei flächigen Knorpeldefekten handelt es sich um Abnützung = Arthrose. Zuerst kommen hier Massnahmen wie Aufbaupräparate, spezifische Physiotherapie, Infiltration von künstlichem «Gelenkschmiermitel» oder «Eigenbluttherapie» (= konzentriertes, plättchenreiches Blutplasma) zur Anwendung, die mittelfristig oft recht gut helfen. Auch hier ist die letzte Option das Einsetzen eines künstlichen Gelenkes.

Handverletzungen und Nerveneinengungen

Operative und konservative Behandlungen von Verletzungen, Abnutzungen und Nerveneinengungen im Bereich der Hand und des Handgelenkes.

Der Mensch Be-greift.

Gut zu wissen

  • Wir behandeln auch Verletzungen des Bewegungsapparates bei Kindern.
  • Die operativen Eingriffe erfolgen mittels top-moderner minimal invasiver und patientenspezifischer Methoden.
  • Wechseloperationen von Gelenksprothesen sind anspruchsvoller und aufwändiger als die Erstimplantation.
  • Die optimale Behandlung während und nach der Operation beschleunigt die Erholung und Rehabilitation.
  • Wann immer möglich, streben wir die sehr frühe Mobilisation und frühfunktionelle Nachbehadlung nach allen Operationen an.

Was ist Orthopädische Chirurgie überhaupt?

Die «Orthopädie» – ganz früher eine rein konservative Fachrichtung – hat zum Ziel, Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen des Bewegungsapparates zu behandeln, um dessen Funktion und Schmerzfreiheit so lange als möglich zu gewährleisten. Heute ist neben der Arthrose (Gelenkverschleiss) ein grosser Anteil der Störungen des Bewegungsapparates durch Unfälle bei Arbeit, Sport und Freizeit verursacht. In der heutigen Fachrichtung «Orthopädie» ist die Unfallchirurgie inkludiert, was das Behandlungsspektrum komplettiert.